Mehrere Sprachen gleichzeitig lernen

Das Erlernen einer neuen Sprache ist eine herausfordernde und wunderbar lohnende Erfahrung. Mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen, erfordert etwas mehr Organisation und ein gutes Zeitmanagement.

Nein, nicht nur ein gutes, du brauchst ein exzellentes Zeitmanagement; also einen ausgeklügelten Zeitplan, den du auch strikt einhalten kannst. Zumindest für ein paar Monate. Falls dir im Leben ohne Sprachenlernen schon permanent etwas deine ursprünglichen Pläne durcheinander bringt, dann solltest du von diesem Vorhaben

Abstand nehmen.

 

Zeitplan

Reserviere in deinem Kalender die Zeiten, in denen du eine Sprache lernen willst. Zum entsprechenden Termin solltest du dann wirklich rigoros alle Ablenkungen vermeiden. Steck dein Telefon aus und schalte die Türklingel ab. Selbst unter den optimalsten Bedingungen wird es sicherlich nicht einfach, deine Zeit entsprechend einzuteilen.

 

Wie du vorgehen kannst

Falls du zwei oder mehr Sprachen gleichzeitig lernen willst (oder musst), dann kannst du dir den Lernprozess erleichtern, wenn du die Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen den Sprachen nutzt.

 

Wenn du Sprachen gewählt hast, die aus unterschiedlichen Sprachfamilien stammen, wird ihrer Struktur und Komplexität voneinander abweichen.

Einerseits ist es hilfreich, zwei Sprachen aus der gleichen Sprachfamilie zu lernen, da es entsprechende Ähnlichkeiten gibt.

Die Gefahr dabei ist jedoch, dass man Grammatik und Wortschatz miteinander vermischt.

Vor allem, wenn sich die zu lernenden Sprachen sehr ähnlich sind wie das bei Spanisch und Italienisch oder Dänisch und Schwedisch der Fall ist.

Das ist aber kein Grund für Besorgnis. Es bedeutet lediglich, dass du ein Wort oder einen Ausdruck in dieser Sprache sehr gut im Gedächtnis verankert hast. Das Wort mit gleicher Bedeutung musst du in der anderen Fremdsprache erst in dein Langzeitgedächtnis transferieren und dazu braucht es mehrmalige Wiederholungen.

 

Achte in diesem Fall auf einen zeitlich größeren Abstand, wenn du zwischen den Sprachen wechselst. Wähle unterschiedliche Tage, an denen du eine der Sprachen lernst oder wechsle sie im wöchentlichen Rhythmus.

Gib einer der Sprachen den Vorzug und widme dieser die meiste Zeit. So bist du zum gleichen Zeitpunkt zumindest in einer Sprache schon auf fortgeschrittenerem Niveau anstatt in beiden noch Anfänger zu sein.

Plane genau, wie viel Zeit du insgesamt für dein Sprachstudium wöchentlich bzw. täglich aufwenden kannst. Denk daran, auch Pausen entsprechend einzuplanen und Zeit, die du zur Materialsammlung benötigt und ähnliches mehr.

Wenn du deine Zeit ermittelt hast, ziehe davon ungefähr 20 % ab und teile den Rest zwischen den Sprachen auf. Zum Beispiel 60% für die bevorzugte Sprache und 40 %

für die andere. Halte dich dann, so gut es geht, an deinen Zeitplan.

 

Am besten wäre es, wenn du in deinen Fremdsprachen die Wörter für die gleichen Dinge gleichzeitig lernst. Also beispielsweise „Apfel“ in englisch „apple“, in französisch „la pomme“ und spanisch „la manzana“.

So kannst du beginnen, zwischen den Sprachen zu übersetzen, anstatt den Umweg über deine Muttersprache zu gehen.

Leg dir Vokabelkarten an, bemale sie mit Symbolen oder beklebe sie mit Bildern und notiere darauf die fremdsprachigen Begriffe.

Verwende für jede Sprache eine andere Farbe, wenn du dir Vokabeln auf einer Karteikarte oder in einer Tabelle notierst.

So hast du schon eine optische Unterscheidung, die dir hilft, die Sprachen nicht zu verwechseln.