Ist dein Ziel das richtige für dich?

Jeder von uns kennt die guten Vorsätze zum Jahreswechsel. Im neuen Jahr wird alles ganz anders. 

 "Ich werde abnehmen". "ich werde gesünder essen." "Ich werde mehr Sport treiben."
Wohin das führt, wissen wir.

Zwölf Stunden nach dem letzten Schluck Sekt sind alle Vorhaben nur noch halb so reizvoll oder  erscheinen plötzlich viel schwieriger als am Vorabend. Das ging uns allen schon so, weil wir uns die falschen Ziele gesetzt hatten.

 

Wie du dir die richtigen Ziele setzt

 

Passende, realistische Ziele zu definieren ist nicht so einfach. Manche Ziele sind zu leicht, so dass sie keine Herausforderung darstellen. Andere wiederum sind zu umfangreich, dass es unmöglich erscheint, das Ziel jemals zu erlangen.

Manche Menschen bevorzugen große Ziele, weil sie sehr ehrgeizig sind und sich manchmal selbst etwas beweisen müssen.

Die meisten Menschen jedoch benötigen ein Ziel, das zu erreichen sie sich gut vorstellen können und das in einem überschaubaren Zeitraum.

Es ist nichts falsch daran, zu träumen und sich große Ziele zu setzen, wenn du dich davon nicht überwältigt fühlst.

Für die meisten Menschen ist es jedoch vorteilhafter, sich dem endgültigen Ziel in mehreren Teilzielen zu nähern, so dass sie den Mut und die Motivation nicht verlieren.

Das Ziel sollte aber auch nicht so klein sein, dass du es mühelos erreichen kannst, denn dann geht der Reiz daran verloren.

Du kannst deine Grenzen nicht austesten und darüber hinausgehen.

Wie auch immer – du kannst deine Ziele jederzeit anpassen, wenn du feststellst, dass du damit entweder unter- oder überfordert bist.

 

Was wäre ein geeignetes Ziel?

Um diese Frage zu beantworten, benötigst du Klarheit darüber, wie gut du die Sprache sprechen möchtest.
Wofür willst du sie benutzen? Brauchst du nur Grundkenntnisse, um im Urlaub zurechtzukommen? Möchtest du dich über unterschiedliche Themen mit Muttersprachlern unterhalten können? Benötigst du für deine Arbeit verhandlungssichere Kenntnisse? In welcher Umgebung kannst du lernen und wie viel Zeit steht dir zur Verfügung?

 

Mach dir als vor allem auch dein Motiv bewusst, warum du diese Sprache lernen möchtest und frage dich, wie stark deine Motivation ist.

Interessiert dich die Kultur des Landes? Hast du Freunde oder Verwandtschaft, die aus dem Land stammen? Brauchst du die Sprache beruflich?

Was auch immer dein Motiv sein mag, es muss stark genug sein, um dich täglich zu begeistern, denn es wird Tage geben, an denen du gerne aufgeben würdest. Um die Anstrengung auf dich zu nehmen, trotzdem weiter zu machen, musst du außerordentlich motiviert sein.

Wenn du nach zwei, drei Wochen aufhörst zu lernen, frage dich erneut nach deinem Motiv und deiner Motivation. Ein oberflächlicher Grund wird dich niemals genügend motivieren, um die notwendige Energie und Zeit dafür aufzubringen.

 

Brauchst du noch einen speziellen Anreiz?

Wie wäre es mit einem Sprachpartner, mit dem du gemeinsam lernen kannst? Oder einen Tandem-Partner, bei dem ihr euch gegenseitig die jeweilige Muttersprache beibringt?

Sich jemandem gegenüber zu verpflichten oder jemanden an der Seite zu haben, der erwartet, dass du ihn genauso unterstützt wie er dich, kann ein ungeheuer hilfreicher Ansporn sein.

 

Den passenden Zeitrahmen wählen

Als nächstes gilt es, eine Frist festzusetzen. Überlege dir einen Termin, zu dem du deine Aufgabe, deinen Plan zum Sprachprojekt erfüllt haben willst.

Wähle einen Zeitraum, der zu deinem Sprachziel und zu deinem Lebensstil sowie deinen Verpflichtungen passt.

Wenn du Vollzeit berufstätig bist, dich um Kinder, Haushalt und kränkliche Eltern kümmern musst, hast du sicher keine drei Stunden (oder mehr) täglich für dein Sprachstudium übrig. Unter solchen Umständen als Sprachanfänger innerhalb von wenigen Wochen die Sprache fließend zu sprechen wie ein Muttersprachler, klingt eher nach einem unerfüllbaren Wunschtraum als nach einem realistischen Ziel.

Wie viel Zeit kannst du also regelmäßig, am besten täglich, erübrigen?

In 15 bis 30 Minuten pro Tag lässt sich einiges erreichen.

 

Mach dir noch mal klar, aus welchem Grund du die Sprache lernen willst und schau dir einen typischen Tagesablauf an. Gibt es zwischendurch Zeit, die du zum Lernen nutzen kannst? Eine Bus- oder Bahnfahrt auf dem Weg zur Arbeit, Mittagspause, Wartezeiten an der Kasse oder auf der Post, beim Staubwischen ….

 

Auf welche Tätigkeiten könntest du – zumindest vorübergehend - verzichten? Gibt es Sendung im Radio oder Fernsehen, die du statt in deiner Muttersprache in deiner Zielsprache hören oder sehen kannst?

 

Wenn du ermittelt hast, wie viel Zeit du pro Tag für dein Sprachstudium aufwenden kannst, nimm die Hälfte als Mindestlernzeit. Du brauchst auch Pausen und oft passieren unerwartet Dinge, die sofort erledigt werden müssen.

 

Wenn du noch nicht genau weißt, was du erreichen willst und in welchem Zeitraum das möglich wäre, kannst du dich am Europäischen Referenzrahmen und deren Zeitvorgaben für jede Lernstufe orientieren.