Sich Spanisch selbst beibringen

Du hast dich dazu entschlossen, Spanisch zu lernen? Sehr gute Entscheidung.

Spanisch ist nicht nur eine wichtige Weltsprache, sondern auch die am leichtesten zu lernende romanische Sprache.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sobald du weißt, wie die speziellen spanischen Buchstaben klingen, kannst du jedes Wort so aussprechen wie es geschrieben steht.

Es gibt keine Nasallaute wie im Französischen oder Portugiesischen, keine Verkürzungen und keine komplizierten Ausspracheregeln.

 

Wie kannst du mit dem Spanisch lernen beginnen?

Eine neue Sprache zu lernen kann herausfordernd sein, insbesondere dann, wenn du es auf eigene Faust versuchst.

Lass uns schauen, welches Material du benötigst, was du sofort lernen solltest und was noch eine Weile warten kann.

Viele Sprachschulen und Institute quälen ihre Schüler von Anfang an mit einer Fülle an Grammatik, die in den ersten Wochen gar nicht benötigt wird. Vielleicht willst du ja unter anderem aus diesem Grund autodidaktisch lernen?

(Lies dir dazu den Blog-Artikel „Besser alleine oder gemeinsam lernen“ durch.)

Eine Sprache zu lernen ist eine Tätigkeit, kein abstraktes Gedankenspiel. Du willst in der Sprache sprechen, nicht über sie.
Also stress dich nicht mit Grammatik. Das kommt später als Unterstützung.

 

Nun lass uns mit deiner Ausstattung beginnen.

Egal, welches Lehr- und Studienmaterial du verwendest, Digital- oder Printmedien, du brauchst:

  • Notizblock oder Ringbuch
  • farbige Stifte
  • kleine Karteikarten
  • Wörterbuch
  • Evtl. PC, Laptop, Tablet oder Smartphone
  • mit Internetanschluss
  • Audio-Wiedergabegerät
  • Evtl. Kopfhörer
  • Zeit; täglich mindestens 15 Minuten

 

Verwende die Karteikarten um Vokabeln zu lernen und das Ringbuch, um alle für dich wichtigen Informationen zur Sprache zu sammeln. Das können Hinweise sein wie „falsche Freunde“, Sprichwörter, Lern- und Merktipps, eine Linksammlung, Titel von Zeitschriften, Büchern, Filmen, Songtexte. Alles, was du für dich als relevant erachtest.

Ringbücher sind dafür äußerst praktisch, da sie sich jederzeit erweitern und umsortieren lassen.

 

Auf den Karteikarten notierst du Wörter, feststehende Ausdrücke oder ganze Sätze, die du lernen und mehrmals wiederholen willst. Ein kleines Päckchen von 20- 30 Karten kannst du leicht mitnehmen und unterwegs lernen. Du kannst dir damit deinen eigenen für dich notwendigen Wortschatz zusammenstellen.

 

Statt Karteikarten aus Papier kannst du dir auch virtuelle Karteikarten (Flashcards) erstellen.

Eine für iOS und Android beliebte App ist Anki. Die App fordert dich in regelmäßigen Abständen auf, deine Vokabeln zu wiederholen. Mit dieser App hast du eine Lernhilfe an der Hand, die du sowieso immer dabei hast. Du kannst jederzeit zu deinem Smartphone greifen und schnell ein paar Augenblicke lernen, während du auf den Bus wartest, im Wartezimmer beim Arzt sitzt oder in der Schlange an der Kasse stehst.

Am Ende des Tages wirst du ohne zusätzlichen Zeitaufwand ein paar neue Wörter und Phrasen auswendig gelernt haben.

 

Lehrmaterial

Egal, ob du dir einen gedruckten Sprachführer besorgt hast oder einen Kurs online absolvierst: Du musst auf alle Fälle die Sprache hören, wenn du sie sprechen willst. Am besten von verschiedenen Muttersprachlern, so dass du dich an den Klang und die Sprachmelodie gewöhnst.

Ich rate davon ab, eine Sprache ohne geführten Kurs zu lernen. Falls du das willst, musst du dir im Vorfeld Gedanken darüber machen, was du lernen willst; welche Ausdrücke, welche Fragen du in einem ersten Gespräch stellen oder beantworten können willst; und wie du dir die Sprache systematisch aneignest.

Wenn du diesen Weg gehen willst, kannst du im Internet ausreichend Ressourcen dazu finden. Achte dabei darauf, dass Audioaufnahmen der Wörter vorhanden sind.

 

Auch eine angemessene Anfängerlektüre mit Audiomaterial kann für dich hilfreich sein, um dich durch die verschiedenen Lernstufen zu führen. Der Lerneffekt ist sicher sehr hoch, wenn du dir alles selbst erarbeitest. Unterschätze jedoch den Zeitaufwand nicht, der dafür notwendig ist.

Du solltest dir das Leben und Lernen auf diese Weise nicht zusätzlich erschweren, sondern auf didaktisch gut konzipierte Kurse zurückgreifen, die dich schnell ans Ziel bringen und dich beim Lernen unterstützen.

Vielleicht brauchst oder willst du ein Zertifikat, um deine Kenntnisse belegen zu können? Dann führt an einem Kurs nichts vorbei.

 

Unabhängig vom Lehrmaterial, das du verwendest: füge jeden Tag mindestens 5 neue Wörter oder Sätze zu deinen Karteikarten hinzu, die für dich in deinem Leben relevant sind und helfen, das auszudrücken, worüber du dich unterhalten können willst.

Arbeite täglich mit den Karteikarten und wiederhole das gelernte, bis du es wirklich kannst.

Wenn du nicht genau weisst, was du notieren sollst, beginne mit Begrüßungen, Wochentage, Monatsnamen, Zahlen, Farben, Gegenstände in deiner Wohnung, Wörter, die dein Hobby beschreiben und ähnliches.

 

Kommunikation

Nachdem du eine Woche lang täglich neue Wörter und Sätze gelernt hast, wird es Zeit, dein Wissen an einem Muttersprachler auszuprobieren und ein erstes Gespräch zu führen.

Hört sich furchterregend an? Für deinen Sprachpartner vielleicht genauso, weil er auch noch Anfänger in deiner Muttersprache ist. Aber wie willst du sprechen lernen, wenn du nicht sprichst?

Such dir also einen Tandempartner, Tutor oder Sprachlehrer, mit dem du üben kannst.

Auf folgenden Webseiten kannst du fündig werden:

  • Interpal
  • MyLanguageExchange
  • iTalki

Was auch immer du tust, überspringe diesen Schritt nicht. Es ist wichtig, die Sprache zu sprechen, und je früher du damit beginnst, desto schneller wirst du Routine darin bekommen und schnellere Fortschritte machen.

Der Vorteil eines Sprachlehrers gegenüber einem Tandempartner ist, dass der Lehrer deinen Kenntnisstand einschätzen kann, sein Sprechtempo anpasst, dir geduldig bei Schwierigkeiten hilft und du viel Zeit und Gelegenheit zum Sprechen bekommst.

Sei dir bewusst: ein Tandempartner erwartet von dir, dass du ihn im Gegenzug bei seinem Lernvorhaben unterstützt und etwas erklärst. Nicht jeder fühlt sich am Anfang dazu in der Lage.

 

Reserviere ab jetzt in deinem Zeitplan jede Woche mindestens einen Termin für ein Gespräch mit deinem Sprachpartner. Vereinbare ein Gesprächsthema für den zukünftigen Termin und lerne einige relevante Wörter bis dahin.

Je länger du die Sprache lernst und je mehr Fortschritte du machst, desto mehr werden dir die Gespräche Spaß machen und du wirst mehr Gespräche pro Woche planen wollen.

 

In die Sprache eintauchen

Nach einigen Wochen ist es an der Zeit, noch weiter in die Sprache einzutauchen.

Es gibt zahlreiche Sprachlernmethoden, mit denen du auf einfache Art und Weise eine fremdsprachige Welt um dich herum nachahmen kannst, ohne gleich in das entsprechende Land reisen zu müssen.
Dazu kannst du Radiosendungen oder Podcasts hören, Filme mit Untertiteln ansehen, Zeitschriften, Zeitungen oder Bücher lesen.

Über Skype kannst du dich mit Muttersprachlern auf der ganzen Welt sehr kostengünstig quasi von „Angesicht-zu-Angesicht“ unterhalten. Auch Facebook hat die Möglichkeit zum Videoanruf seit längerem eingebaut.

 

Was auch immer für dich funktioniert: bleib dabei und mach mehr davon.